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VERSTEHEN PLANEN BAUEN

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Unsere Kernforderungen

Die Umstrukturierung der Arbeitsprozesse durch die Implementierung der BIM-Methode eröffnet neben den zentralen Vorteilen wie der Steigerung der Kosten- und Terminsicherheit sowie dem verbesserten Ressourceneinsatz auch die Chance auf störungs- und konfliktfreie Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.

Um einen störungs- und konfliktfreien Ablauf zu ermöglichen, muss bereits zu Beginn eines Bauprojekts eine Strategie zur Zusammenarbeit und Kollaboration zwischen allen Beteiligten – Auftraggeber, Planungsbüro und Baufirma – festgelegt werden. Dies darf nicht durch Vorgaben in der VOB behindert werden.
Durch den kollaborativen Einsatz der BIM-Methodik als Grundprinzip entsteht ein gleiches Verständnis des Bauprojektes und die Projektbeteiligten begegnen sich auf Augenhöhe. Grundlagen hierfür sind die definierten Ziele des Auftraggebers in den Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA), klar definierte Prozesse und die Strategie zur Zusammenarbeit im BIM Projektabwicklungsplan (BAP), welche ihr Potential dann voll entfalten, wenn alle Projektbeteiligte offen und transparent miteinander kommunizieren, eine positive Fehlerkultur herrscht und die Baufirma bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit einbezogen wird. Die Auswahl der Projektbeteiligten muss in Zukunft anhand von Eignungsnachweisen, Präqualifikationen und definierter Standards erfolgen, da diese die zentralen Faktoren für die Kosten- und Planungssicherheit sind.

Durch Kollaboration, positive Fehlerkultur und das Arbeiten auf Augenhöhe wird das volle Potential zur Kosten- und Zeitrisiko-Minimierung sowie zur Ressourcenschonung genutzt. Die BIM-Kompetenzen der Auftragnehmer als Grundlage der Vergabe können so wirksam werden. Neben der Kollaboration müssen Baufirmen ein Recht erhalten, die Daten bereits vor Baubeginn einfordern zu können.

Die Baufirma überarbeitet mit den erhaltenen Daten das Planungsmodell und nutzt das entstandene Modell für ihre internen Prozesse wie Arbeitsvorbereitung, Materialbestellung und Abrechnung. Optimal wäre es, gemeinsam mit Auftraggeber und Planer dieses Modell zu prüfen und es als Vertragsmodell zu vereinbaren. Durch das Bauwerksmodell, an dem alle Beteiligten von Anfang bis Ende gemeinsam arbeiten und Zugriff darauf haben, entsteht erst der richtige BIM-Prozess. Dafür benötigt es korrekte und vollständige Daten und einen offenen Datenaustausch.

Sollten die genannten Anforderungen der Bauausführenden erfüllt werden, ist durch die geringeren Hürden von einer erhöhten Akzeptanz von BIM im Mittelstand auszugehen. Der gemeinsame Einsatz von BIM und Lean Construction Management (kurz: LEAN) bietet insbesondere mit Blick auf Kollaboration und positive Fehlerkultur enormes Potenzial, Synergieeffekte zwischen den beiden Methoden zu nutzten, um eine wirtschaftlichere und kundenorientierte Bauabwicklung zu erreichen.